Wildgänse sind Zugvögel
Ein Folkeboot aus Holz ist nicht einfach ein Sportgerät - jede "Wildgans" hat ihren eigenen Charakter, ihre individuellen Merkmale. Wunderschöne Holzboote zu pflegen, zu erhalten und ständig zu verbessern, ist ein langfristiges, mit Hingabe betriebenes Projekt. Unser Charterbetrieb ist klein und familiär. Wir nehmen uns Zeit für die Einweisung, gehen auf Sonderwünsche ein und sind auch während des Törns für Fragen erreichbar. Euer Vercharterer ist selbst leidenschaftlicher Folkeboot-Segler.
Wildgänse sind Zugvögel - das gilt auch für uns: In Juni und August begeben wir uns gerne gemeinsam auf eine längere Sommerreise, mit Zielen wie den Göteborger Schären, Kopenhagen oder Bornholm. Den Rest des Sommers bis Ende August verbringen wir im Zentrum der dänischen Inselwelt und machen die Bootsübergaben in Svendborg. Im Frühling und im Herbst findet man uns an der Schlei, wo wir auch überwintern.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck prüft alle zwei Jahre Seetauglichkeit und Vorschriftsmäßigkeit der Ausrüstung. Außenborder und Segel werden durch Fachwerkstätten gewartet, erfahrene Bootsbauer haben einen Blick auf Rigg und Rumpf.
In ihren Vorzügen und Besonderheiten möchten die kleinen Klassiker sich gerne
vorstellen:
Salty
(F DEN 296, Bj. 1961 in Helsingør)
Die liebliche Salty hat Kojen, die auf einem Niveau in die Vorpiek übergehen, so dass hier auch Großgewachsene bequem ihre Beine ausstrecken können. Ihr Name ist Programm - nach einem warmen, sonnigen Segeltag ist nicht nur die Gesichtshaut von einer feinen Salzkruste überzogen.
Oliese
(F GER 244, Bj. 1968 in Middelfart)
Die selbstbewusste Oliese wurde seinerzeit für Regattazwecke gebaut und segelt immer noch so agil wie damals. Sie besitzt eine vollwertige Koje seitlich in der Vorpiek anstelle der üblichen Liegewiese mit eingeschränkter Kopffreiheit. Das macht sie zur kleinen Yacht der Wahl für eine Reise zu dritt.
Frieda
(F GER 330, Bj. 1974 in Middelfart)
Die schnelle Frieda ist das jüngste und mit ihrer gutmütigen Art das familienfreundlichste unserer Holzboote. Sie hat ein größeres Cockpit als die anderen "Wildgänse". Vor Jahrzehnten war sie dritte bei der deutschen Meisterschaft. Wenn gut getrimmt, ist sie immer noch kaum einzuholen.
Martha
(F GER 1108, Baujahr und -ort unbekannt)
Die schöne Martha erregt nicht zuletzt dank ihres traumhaften Teakdecks und des klassischen Aufbaus mit "Garten" einiges Aufsehen. Am liebsten sind ihr Gäste, die am ersten Tag gleich vierzig Meilen zurücklegen. Martha ist robust und überaus tapfer, aber auch sehr harmoniebedürftig.
Paula
(F DEN 443, Bj. 1965 in Struer/Limfjord)
Die gute Seele des Betriebes, große Schwester, mobiles Büro und Sommerresidenz: Paula ist unverzichtbar, auch wenn sie gar nicht zur Charterflotte gehört.
Nicolas
(Bj. 1970 in Siegen/Westfalen)
Zuständig für Büro, Instandhaltung und Pflege, sowie für die Begrüßung der Gäste im Hafen. Bei Flottillentörns auch für die Törnplanung, gestützt auf bald 20.000 Seemeilen Folkebootsegeln. Nicolas redet gerne über die Boote, aber wundert euch nicht: Er redet auch mit ihnen.
Kleine Historie
2006 Carl Overmann kauft drei wunderschöne Folkeboote, benennt sie um in Frieda, Martha und Oliese, und verchartert sie ab Niendorf an der Lübecker Bucht. Später zieht die Firma nach Schleswig um.
2013 Nicolas Thon übernimmt die "Wildgänse".
2014 Salty kommt als viertes Charterboot in die Flotte.
2015 Erster Flottillentörn bei kühler, pustiger Witterung ("Hardcore Sailing", sagt eine zerzauste, aber glückliche Teilnehmerin). Zwei Wochen später folgt die zweite Auflage bei perfekten Bedingungen.
2016 Die Wildgänse segeln erstmals gemeinsam in die westschwedischen Schären
2017 Frieda, Martha und Paula nehmen erstmals an der Svendborg Classic Regatta teil - wie Flottillentörns und Sommerreise wird sie fester Bestandteil unseres Saisonplans. "Folkeboot Paula - Eine Liebesgeschichte mit 1,20 m Tiefgang" erscheint bei Delius Klasing.
2018 Zweite Reise in die Westschären. Dort ist immerhin Wind in einem Sommer der Trockenheit und Flaute.
2019 Sommerreise nach Kopenhagen und Anholt. Danach ist Svendborg für fünf Wochen unser Ausgangspunkt.
2020 Die Corona-Saison beginnt verspätet und verläuft anders als geplant. Das wirtschaftliche Ergebnis liegt trotzdem im Durchschnitt. Höhepunkt: Sieben Folkeboote ankern im Päckchen im Lindelse Noor.
2021 Erneut vermasselt Corona den Saisonstart. Die sechswöchige Sommerreise führt uns in die Waschmaschine, zur Kanalinsel und in den Limfjord.
2022 Endlich schaffen wir es wieder in die geliebten Westschären. Hunnebostrand und das vorgelagerte Alvö sind die nördlichsten Punkte, die wir bisher gemeinsam erreicht haben.
2023 Die Wildgänse betreten "Neuland" im Osten: Die Sommerreise zu den Blekinge Schären führt uns bis Karlskrona und Utklippen. Im Oktober überstehen die Boote die verheerende Sturmflut ohne gravierende Schäden.