Angebot
Individuelle Törns
Bei uns könnt ihr ein besonderes Boot ganz normal chartern. Die "Wildgänse" sind komplett ausgerüstet für eine ausgiebige Segelreise und bieten Platz für zwei bis drei Erwachsene oder Familien mit ein bis zwei Kindern. Größere Gruppen chartern zwei oder mehr Boote.
Man muss es deutlich sagen: Zwei Wochen sind besser als eine. Das wechselhafte Wetter zwackt hier und da einen Segeltag ab - das fällt weniger ins Gewicht, wenn insgesamt die Zeit länger ist. Am Anfang ist alles neu und ungewohnt, nach einigen Tagen stellt sich Vertrautheit ein, doch erst in der zweiten Woche beginnt der echte Genuss. Wer das Platzangebot, die Möglichkeiten und Grenzen des Folkebootes noch nicht kennt, ist vermutlich zunächst mit einer Woche besser beraten.
Die "Dänische Südsee" südlich von Fyn ist unser bevorzugtes Revier. Deshalb finden die Bootsübergaben von Ende Juli bis Ende August dort statt, nämlich im schönen Svendborg.
Wochenend- und Kurztörns bieten wir ausschließlich im April und ab Ende September an. Tage- oder stundenweises Ausleihen der Boote ist grundsätzlich nicht möglich.
Zum Leistungsumfang gehört das umfangreiche Bordhandbuch als Vorbereitungslektüre und Nachschlagewerk. Wir nehmen uns Zeit für eine gründliche Einweisung zu den Themen Sicherheit, Außenborder, Beseglung, Kocher und sonstige Ausrüstung. Auf Wunsch bekommt ihr Reviertipps.
Für Folkeboot-Neulinge kommt vorweg ein ein- bis zweitägiges Folkeboot-Training in Frage.
Folkeboot-Training
Folkeboote sind anders – weder Jolle noch Dickschiff, und es ist auch kein Platz für eine große Crew mit erfahrenem Skipper. Um gut zu segeln und in allen Situationen richtig zu handeln, braucht man viel Erfahrung. Doch man muss ja irgendwo damit anfangen, diese Erfahrungen zu sammeln.
Ihr wart noch nie auf einem Folkeboot?
Ihr fühlt euch unerfahren und unsicher?
Ihr wagt den großen Schritt vom Mitsegeln zum eigenverantwortlichen segeln?
Vom Binnenrevier zur Ostsee?
Ihr seid zu zweit, doch nur einer von euch kann segeln?
Euer letzter Segeltag liegt Jahre oder Jahrzehnte zurück?
Oder geht es um deinen ersten Einhandtörn?
Ihr wollt das Boot gründlich kennenlernen, bevor ihr chartert oder ein eigenes kauft?
Wenn ihr eine dieser Fragen mit ja beantworten könnt, ist ein zweitägiges Folkeboot-Training eine gute Idee. Am ersten Tag lernt ihr die nötigen Handgriffe und die richtige Reihenfolge: Segel rauf und runter, Motor an und aus, An- und Ablegen ohne Stress und Hektik. Wir widmen uns Fragen wie: Was macht der Wind mit dem Boot, auch wenn keine Segel oben sind? Wir formen aus zwei Einzelpersonen eine funktionierende Crew.
Wir beginnen Schritt für Schritt mit Übungen zum sicheren Bewegen an Bord, zum kontrollierten Manövrieren im Hafen – von Hand und mit Motor. Freut euch auf viele Tipps und Informationen, die euch das Leben leichter machen. Zum Ausklang segeln wir eine kleine Runde in Hafennähe.
Am zweiten Tag fügen wir die Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen. Ich versuche, weniger zu reden und mehr Entscheidungen euch zu überlassen. Zum Schluss habe ich einen guten Eindruck von euch, euren Stärken und Defiziten, und ihr bekommt ein Feedback und eine Idee, wie es weitergeht.
Das Folkeboot-Training ist kein Anfängerkurs! Segel-Grundkenntnisse auf Jolle oder Dickschiff, mit oder ohne Scheinerwerb, sind Voraussetzung zumindest des Schiffsführers. Knoten sollten von allen beherrscht, Fachausdrücke verstanden werden. Außerdem müsst ihr in der Lage sein, einen Segellehrer zu ertragen, der von morgens bis abends pausenlos von Folkebooten redet!
Als nächster Schritt bietet sich ein anschließender Törn an, um das Gelernte zu vertiefen und nicht gleich wieder zu vergessen. Ein begleiteter Flottillentörn ist noch besser – ich bleibe in eurer Nähe, jetzt aber auf meinem eigenen Boot.
Einwöchige Flottillentörns – Gruppenreise auf kleinen Booten
Die "Wildgänse" begeben sich eine Woche lang gemeinsam auf Tour in der Dänischen Inselwelt, begleitet von "Paula" mit ihrer Erfahrung Revierkenntnis. Ihr seid Folkeboot- und Ostseeneulinge? Absolventen eines Folkeboot-Trainings? Ihr besitzt geringe Erfahrung in Törnplanung und Wettereinschätzung, habt Angst vorm Anlegen in fremden Häfen? Erster Einhandtörn? Respekt vor der offenen See? Oder einfach Lust auf Geselligkeit? Dann ist dieses Angebot genau das richtige!
Acht oder zehn Menschen auf einer großen Yacht gehen einander bisweilen auf die Nerven. Unser Konzept ist anders: Die einzelnen Crews segeln eigenverantwortlich. Mit mehreren gleichen Booten macht das mehr Spaß, aber die Nähe der Anderen verleiht bei Wind und Seegang auch Sicherheit. Beim Anlegebier wird dem Mitteilungsbedürfnis Rechnung getragen. Die Abendgestaltung entscheidet jeder für sich.
Der Service ist unbezahlbar: Törnplanung und Wettereinschätzung gehören dazu. Meine Morgen- und Abendlektüre besteht aus Seewetterbericht und Seekarte. Beim täglichen Briefing besprechen wir ausführlich die Strecke, den Zielhafen, mögliche Alternativen bei Wetterverschlechterung. Meine Überlegungen mache ich gerne transparent. Bestmöglich vorbereitet laufen wir aus. Bei Planänderungen oder Problemen kommunizieren wir mit Handfunkgeräten. Am Ziel kundschaftet Paula unsere Liegeplätze aus, Hilfestellung beim Anlegen ist selbstverständlich. Bei Bedarf gibt es Manöverkritik und Nachbesprechungen unserer Erlebnisse – tägliches Lernen ergibt sich von selbst.
In der Regel verbringen wir den Tag mit Segeln und den Abend mit Erholen, Baden, Duschen, Essen, Grillen, Landgang. Das Wetter macht viele Vorgaben - wir mischen Hafentage, lange Schläge über offenes Wasser, manchmal über Nacht, und kurze Rutschen zum nächsten oder übernächsten Hafen. Ziel ist immer eine abwechslungsreiche Runde: Kleine Inseln, hübsche Städtchen, einsame Ankerbuchten und Naturhäfen.
Achtung: Kein Kojencharter, kein Einzelbuchertörn – ihr chartert als Crew oder Einhandsegler euer Boot.
Sommerreise - Ein Abenteuer für fünf Folkeboote
Die Dänische Südsee ist schön und abwechslungsreich, und sie wird niemals langweilig – doch auch der Rest der Ostsee ist sehenswert. Dieses Angebot findet ihr nur bei uns: Ein zweiwöchiger, begleiteter Kettencharter-Gruppentörn zu sagenumwobenen Zielen. Ein Tag unbeschwertes Schönwettersegeln stört uns nicht, aber ein ambitioniertes Ziel bedeutet auch anspruchsvolle Segeltage - genau, was ihr braucht, wenn ihr gleichzeitig dazulernen und genießen wollt.
Ein möglicher Reiseverlauf sieht so aus: Wir starten Mitte Juni in Arnis, segeln in zwei Wochen zu den Schären nördlich von Göteborg. In Marstrand oder Hunnebostrand reisen die bisherigen Gäste ab, die nächsten Gäste steigen auf. Mit ihnen segeln wir in zwei Wochen an der schwedischen Küste entlang und nach Svendborg zum nächsten Crewwechsel.
Wenn es gelingt, die Boote für einen dritten Zweiwochenblock zu füllen, erkundet die zweite Gruppe den nördlichen Teil der Schären, der Crewwechsel findet z.B. in Aalborg am Limfjord statt.
Unvergessliche Momente
Ankern im Päckchen, Anlegen unter Segeln, Schärenankern, die erste Nachtfahrt, eine stramme Kreuz, wo alle anderen motoren, oder ein winziger Hafen im Grünen - fünf Folkeboote sind ein unschlagbares Team. Sie fallen in jedem Hafen positiv auf - wenn die Flaneure am Steg ins Schwärmen geraten, wissen die Gäste, dass sie alles richtig gemacht haben. Die Aussicht vom höchsten Punkt einer schroffen Felseninsel oder die Einfahrt des kleinen Schiffchens in eine große Stadt - das sind Momente, die man kaum beschreiben kann: Man muss sie erlebt haben. Dahinter steckt purer Eigennutz: Wenn Paula und ich dorthin wollen, müssen die Charterboote mit. Doch die eigentlichen Nutznießer sind die Gäste.
Göteborger Schären, Kopenhagen, Limfjord oder Bornholm
In den letzten Jahren waren wir in Kopenhagen, im Limjord, auf Møn und in Blekinge. Der Favorit sind und bleiben die Göteborger Schären. Ziele wie diese sind in zwei Wochen gut zu erreichen, aber man schafft es nicht zurück. Und wer hat schon länger Urlaub als zwei Wochen? Es geht also nur mit Crewwechseln unterwegs - und die organisieren wir. Auch die Ausrüstung ist komplett: Seekarten, Schärenhaken, passendes Tauwerk für jeden Zweck.
Voraussetzungen
Die Sommerreise ist kein Einzelbuchertörn - ihr seid eine Crew von zwei bis drei Personen und chartert ein Boot. Ihr seid in dieser Konstellation auch schon zusammen gesegelt und wisst, dass Ihr es zwei Wochen auf engem Raum miteinander aushaltet. Bei entsprechender Vorerfahrung sind auch Einhandsegler willkommen.
Die Sommerreise ist kein Anfängerkurs - Kenntnisse in Segeltrimm, Navigation, Bedienung des Außenborders, sowie möglichst schon Erfahrung auf Folkebooten solltet ihr mitbringen. Wer bisher nur über Mitsegelerfahrung oder Jollenkenntnisse im Binnenrevier verfügt, dem sei zunächst ein Folkeboot-Training und/oder ein einwöchiger Flottillentörn im Frühjahr empfohlen.
Außerdem habt ihr das Thema Seekrankheit im Griff, also seid zuverlässig seefest oder habt die passenden Medikamente im Gepäck. Eure Kondition reicht für zehn Stunden auf dem Wasser und gelegentliches frühes Aufstehen. Ihr seid abenteuerlustig, besitzt ein Minimum an Humor und sozialer Kompetenz, und ihr habt Lust dazu, Teil einer Gruppe zu sein.
Eure An- und Abreise organisiert ihr selbst (mitunter lässt sich ein Fahrzeugtausch mit der Nachfolgercrew absprechen). In gewissem Rahmen ist eine witterungsbedingte Änderung des Übergabeortes nicht auszuschließen. Ein interner Crewwechsel innerhalb der zwei Wochen ist möglich (der eine Vorschoter löst den anderen ab), muss aber zeitlich und räumlich flexibel sein. Den Zielhafen am Ende der zwei Wochen erreichen wir fast immer zuverlässig, die Reiseroute dorthin lässt sich wetterbedingt nicht vorausplanen.
Einhandsegler
Einhandsegler sind auf meinen Booten selbstverständlich immer willkommen, schließlich bin ja selbst einer. Dank ihrer Größe und relativ einfachen Bedienbarkeit sind Folkeboote auch gut geeignet. Dennoch steckt darin eine Herausforderung, die man leicht unterschätzt, und nicht jeder ist mental zum Alleinsegeln geeignet. Wer einfach nur keinen Mitsegler findet, wird sich wahrscheinlich permanent selbst überfordern.
Buchungen für Einhandtörns nehme ich nur an, wenn zwei von drei Kriterien erfüllt sind: fundierte Einhandpraxis auf anderen Booten, Revierkenntnis, Erfahrung auf Folkebooten mit Crew. Es empfiehlt sich zu Beginn ein Training und/oder die Teilnahme an einem Flottillentörn.
Mit der falschen Einstellung kann auch Letzteres böse schiefgehen - dazu gibt es einen aufschlussreichen Törnbericht.